Vorteile der Analyse von Kotproben
- Keinerlei Beeinflussung der Tiere (Kotmarkierungen bleiben liegen zur Aufrechterhaltung der innerartlichen olfaktorischen Kommunikation, nur Entnahme kleiner Proben)
- Einfache Probengewinnung, große Probenzahl möglich (Tiere koten mehrmals täglich, benutzen regelmäßig aufgesuchte Markierungsstellen (Heins 1992, Vogel 1995)
- Aussagen über Streifgebiete wahrscheinlich möglich (Tiere koten in Gehegehaltung v.a. an der Peripherie des Geheges und an Wegkreuzung sowie in der Nähe ihrer Baue und Tagesverstecke (Heins 1992), Kot von Artgenossen führt oft zum Koten an derselben Stelle -> leichtere Erfaßbarkeit, Funktion als „Schwarzes Brett“ zum Informationsaustausch zwischen den Tieren)
- Umfang und Dauer der Untersuchungen frei wählbar, auch mit geringem Aufwand schon interessante Ergebnisse zu erwarten
- Standardisierbar, Vergleich mit anderen Regionen und Ländern möglich
- Relativ zeit- und kostengünstig nach Etablierung der Methode
- Anwendung in der Grünplanung ist zeit- und kostengünstig möglich nach Etablierung der Methode (z.B. vor Ausweisung neuer Verkehrstrassen oder Ausbau von Gewässersystemen zur Ermittlung der regionalen Ottervorkommen -> Vermeidungsmaßnahmen können geplant und später überprüft werden), Vergleich mit vorliegenden Daten ermöglicht Aussagen zur Bedeutung bestimmter Lebensräume für die Population
- Ermittlung der Anzahl von Tieren in einem Gebiet (Anzahl verschiedener Proben)
- Ermittlung von Streifgebieten (Fundorte gleicher Proben)
- Ermittlung der Populationsentwicklung (Zu- bzw. Abnahme der Tierzahl, Bestimmung der Eltern – sofern bekannt - über Mikrosatelliten-Technik)
- Ermittlung von Verwandtschaftsbeziehungen und Inzuchtgrad (Bestimmung von maternalen Linien über Analyse der Mitochondrien-DNA), Vergleich verschiedener Gebiete zur Erkennung von Isolierungseffekten, Überprüfung von Vernetzungsmaßnahmen
- Genetischer Vergleich mit überfahrenen und tot aufgefundenen Tieren (Mortalitätsrate durch Straßenverkehr und Fischreusen bestimmbar)