Projektskizze
Der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide, erstreckt sich zwischen Goldberg, Dobbertin, Krakow am See und Waren auf einer Fläche von 36.500 ha. Im Naturpark liegen 60 Seen mit einer Gesamtfläche von 4.600 ha, von denen 2.370 ha unter Naturschutz stehen. Zwei Flüsse, die Nebel und die Mildenitz, durchfließen eine Reihe von Seen des Naturparks und schaffen so ein Verbundsystem von Lebensräumen, das nicht nur vom Fischotter gern genutzt wird. Hier wurden ca. 200 Probenstellen festgelegt, die regelmäßig auf Kotproben abgesucht werden.
Wir wollen die Kotproben freilebender Fischotter verwenden, um Anzahl, Geschlecht, Reproduktion und Raumnutzung der Tiere zu untersuchen. Außerdem werden alle tot aufgefundenen Tiere mit den bereits bekannten Tieren abgeglichen, um den Einfluß von Straßenverkehr und Reusenfischerei auf die Fischotterpopulation zu ermitteln. Die Anzahl ansässiger Tiere, verschwundener Tiere und tot aufgefundener Tiere erlaubt Aussagen zur Bestandentwicklung und zur Bedeutung von Straßenverkehr und Reusaenfischerei. Mit dieser neuen Methode können wir die Barrierewirkungen von Autobahnen u.a. Verkehrstrassen erkennen, Schutzmaßnahmen (z.B. Straßenunterquerungen) in ihrer Wirksamkeit überprüfen und Schwerpunkt-Lebensräume und -Reproduktionsgebiete ermitteln, so daß wesentliche Impulse für eine Verbesserung des praktischen Fischotter-Schutzes zu erwarten sind.
Das Projekt kooperiert unter anderem mit einem Projekt des IZW Berlin, wo Otter-Totfunde auf das Vorkommen bestimmter Krankheitserreger sowie ausgewählter Parasiten-Arten, die Indikatoren für den Zustand eines Ökosystems sind, untersucht werden.