Untersuchung zum Bestand und zur Raumnutzung von Wildschweinen im Reiherbachtal bei Amelith

Wildschweine

Im Reiherbachtal bei Amelith wurde, zur Durchführung des Hutewaldprojekts, eine Fläche von ca. 200 Hektar gegattert. Diese Fläche beweideten zu Beginn des Projektes acht Heckrindern und acht Exmoorponys. Weiterhin befand sich u.a. auch  Schwarzwild innerhalb des Gatters, welches mit 3 (später 4) sogenannten Sauklappen versehen war. In welchem Umfang die gegatterte Fläche und die Sauklappen von den Wildschweinen zur Nahrungsaufnahme bzw. -suche genutzt wurden, ist in der nachfolgenden Untersuchung dargestellt. Mit Hilfe des Fährtenbildes und Sichtbeobachtungen wurde der Wildschweinbestand innerhalb der gegatterten Fläche abgeschätzt.

Die Datenerhebung erfolgte in der Zeit vom 15.12.2000 bis 07.02.2001. Zu Beginn und zum Abschluß der Untersuchung wurde das Gatter nach Wildwechseln  untersucht. D.h. nach Stellen, an denen der Zaun durch die Wildschweine hochgebogen war. Diese Wechsel wurden mit den alten, seit Jahren bekannten, Wechseln verglichen. Innerhalb des Gatters wurden 12 ausgewählt Meßpunkte dreimal wöchentlich auf Aktivitäten der Wildschweine untersucht. Aktivität wurde definiert als die Suche nach Nahrung (brechen). Drei Sauklappen, sowie die in direkte Nähe zu den Sauklappen liegenden Wechsel (ebenfalls drei), wurden alle 2-3 Tage, bei Schneelage täglich,  auf Wildschweinfährten kontrolliert. Sichtbeobachtungen und das gefundene Fährtenbild der Wildschweine ermöglichten eine Abschätzung der Bestandeszahl innerhalb des Gatters.

Von den 18 "alten" und bekannten Wechseln wurden 12 Wechsel beibehalten. Sechs Wechsel wurden nicht mehr angenommen. Vier sind neu hinzugekommen.

Die Sauklappen und die Wechsel in direkter Nähe zu den Sauklappen wurden in der Zeit vom 05.01.2001 bis 06.02.2001, mit einer Ausnahme, nicht angenommen.

Der Wildschweinbestand innerhalb des Gatters wurde aufgrund der Sichtbeobachtungen und des Fährtenbildes auf 10 -15 Individuen taxiert.

Ein Gatter dieser Bauart stellt für Wildschweine kein Hindernis dar. Der Zaun ließ sich durch die Tiere problemlos hochbiegen, wodurch eine Nutzung der "alten" Wechsel möglich war. Die Fichtenbestände, innerhalb und außerhalb des Gatters, dienten als Tageseinstände. Die Eichenflächen innerhalb des Gatters zur Nahrungssuche und -aufnahme. Die Eichenbestände waren in diesem Winter aufgrund der Vollmast, u.a. für die Wildschweine, von besonderer Bedeutung.

Die Ergebnisse, die an den Meßpunkten erzielt wurden, waren nicht repräsentativ für das gesamte Untersuchungsgebiet. Besonders im nördlichen Teil des Gatters konnte bei jeder Begehung eine Aktivität der Wildschweine festgestellt werden. Möglicherweise lag die stärkere Nutzung dieser Gatterhälfte an der Zusammensetzung der Eichenbestände bzw. an einem unterschiedlichen Gerbsäureanteil in den Eicheln, der zu einer Bevorzugung bestimmter Bäume (Eicheln) führte.

Die Kontrolle der Sauklappen und der Wechsel in direkter Nähe zu den Sauklappen erwies sich aufgrund der Frostlage ohne Schnee als schwierig. Mit Hilfe eines Astes auf den Pendelstangen konnte eine Nutzung der Sauklappen gut kontrolliert werden. Die Individuenzahl war mit dieser Methode nicht zu erfassen.

Die Abschätzung des Wildschweinbestandes im Untersuchungsgebiet kann nur als Richtwert angesehen werden. Sichtbeobachtungen und die Auswertung des Fährtenbildes bei nur wenigen Schneetagen beinhalten ein schwer abschätzbares Fehlerpotential.

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